Um dieses kalte und regnerische Herbstwochenende erträglicher zu machen, gibt es Tapetenwechsel bis Sonntag bei Amazon kostenlos. Für umme, nix, nüscht, nada, nur Klicken muss man selbst. Und um Tee, Kaffee, Rotwein und Schokolade muss man sich selbst kümmern. Als kleinen Bonus – das sei noch angemerkt – bekommt auch Resonanzfrequenz geschenkt, wer eine Rezension für Tapetenwechsel bei Amazon lässt. Echt? Klar. Im Supermarkt hat die Weihnachtszeit schließlich auch schon angefangen.
Tapetenwechsel kostenlos gibt es vom 13.10. bis zum 17.10.
Tapetenwechsel kostenlos – Geschichten aus Berlin
Eine Sammlung von Kurzgeschichten über Menschen, die auf der Suche nach Veränderungen sind. Die meisten spielen im Berlin um die Jahrtausendwende, in einem Lebensgefühl, wo alles möglich schien und das meiste unfertig war. Ein Punk, der sich in ein mysteriöses Mädchen verliebt. Der Männerabend zweier Universitätsprofessoren. Eine kurze Affäre am Telefon. Ein desillusionierter Entwicklungshelfer in Kambodscha. Ein hysterischer Nachmittag gipfelt in einer Begegnung mit dem Gehstock von Stefan Heym in einer gesichtslosen Buchhandlung. Es sind Geschichten mit zarter Melancholie und manchmal hintergründigem, und manchmal brachialem Witz.
Und das sagen die bisherigen Leser:
Woanders weranders sein können. Freundschaft, Fußball mediterraner Exzess und die Erkenntnis: Die im Süden haben es drauf, besonders bei Schneeregen in Berlin und glänzenden Analogien zwischen dem Fußball und der Welt der Liebe, kurz vor der aufgehenden Sonne und dem Verlust der Muttersprache. Schöne Short Story.
… zarte, lustige, melancholische, vor allem aber hervorragende Geschichten.
Der Text ist wunderschön, leicht zu lesen und sprachlich ganz intensiv.
Tapetenwechsel ist erschienen! Es hat viel länger gedauert, als erwartet, aber das Leben hält manchmal Überraschungen bereit, auf die man nicht vorbereitet ist. Aber nun ist Tapetenwechsel endlich erschienen: Eine Sammlung von Kurzgeschichten über Menschen, die auf der Suche nach Veränderungen sind. Die meisten spielen im Berlin um die Jahrtausendwende, in einem Lebensgefühl, wo alles möglich schien und das meiste unfertig war. Ein Punk, der sich in ein mysteriöses Mädchen verliebt. Der Männerabend zweier Universitätsprofessoren. Eine kurze Affäre am Telefon. Ein desillusionierter Entwicklungshelfer in Kambodscha. Ein hysterischer Nachmittag gipfelt in einer Begegnung mit dem Gehstock von Stefan Heym in einer gesichtslosen Buchhandlung. Es sind Geschichten mit zarter Melancholie und manchmal hintergründigem, und manchmal brachialem Witz. Man kann den Band als eBook bei Amazon für 2,99 Euro bekommen und bald auch bei den anderen, üblichen Verdächtigen.
Dankeschön! Wer Tapetenwechsel rezensiert und mir per eMail den Link zur Rezension schickt, dem schicke ich als kleines Dankeschön „Resonanzfrequenz“ ganz kostenlos zu. Bitte angeben, ob ein ePub, Mobi oder PDF gewünscht ist.
Junge Frauen werden auf bestialische Weise getötet und es gibt keine Spur von einem Täter. Der emotional mitgenommene Kommissar und Gelegenheitsalkoholiker Harry Hole – bester Ermittler von Oslos Polizeibehörde und einziger Experte Norwegens für Serienkiller – kämpft sich mehr gegen als mit seinem Team durch die verwirrenden Details des Falls. Aber als er dem Mörder endlich auf die Schliche zu kommen scheint, muss er feststellen, dass er selbst schon längst in dessen Visier geraten ist. Am Ende kommt es zu einem teuflischen Wettrennen.
„Der Schneemann“ ist ein kurzweiliges Buch, ein guter Krimi, das siebte Buch aus der Reihe um den norwegischen Ermittler Harry Hole und zugleich das erste aus dieser Reihe, das ich gelesen habe – was dem Lesespaß aber keinen Abbruch getan hat, eher im Gegenteil. Beim Lesen drängte sich der Eindruck auf, dass der bärbeißige, schlaue aber auch verschrobene Harry Hole etwas zu klischeehaft daher kommt und auf Dauer langweilig werden könnte.
Aber als erste Begegnung ist das Buch von Jo Nesbø gut gelungen. Es gibt erfrischende Perspektivwechsel und Cliffhanger, die nicht auf reine Effekte abzielen, sondern meist beiläufig daher kommen im nächsten Schritt auch schon wieder aufgelöst werden. Und selbst der Teilzeitalkoholiker Hole hat wunderbar überraschende Dialoge. Auch das Setting macht Spaß, der Krimi spielt an verschiedenen norwegischen Schauplätzen, hauptsächlich aber in Holes „Revier“ Oslo, wobei aber die Bezüge zu Norwegen nur dezent gesetzt sind und wegen des den Titel gebenden Schneemanns auch viel Sinn machen.
Die Olympiade spült so viele Neuigkeiten über Brasilien in die deutschen Medien. Nicht alles davon ist positiv, so ist zum Beispiel die hohe Kriminalität ein Thema, nicht nur wenn gerade ein Goldmedalliengewinner überfallen wird und eine Pistole an seinen Kopf gehalten wird. Auch der dritte Band der Brasilien-Reihe startet mit einem Verbrechen, wieder ist es ein Mord, und diemal wird Tomás sogar erst Zeuge und dann noch eine Geisel. Über einen kurzen Umweg findet sich Tomás dann plötzlich in den Händen der mächtigsten Verbrecherorganisation von São Paulo. Derweil beginnt seine Frau Ana Clara alle Hebel in Bewegung zu setzen, um Neuigkeiten über Tomás zu erfahren. Denn merkwürdigerweise interessieren sich die Medien ganz entgegen ihrer Gewohnheiten gar nicht für dieses Verbrechen.
„Ein Wort zu viel“ ist wieder mehr Thriller als Band 2 der Reihe – Das Gespenst von Anchieta – und es hat zwei reale Verbrechen zum Vorbild.
Dieses Buch war mein persönliches Lesehighlight des Jahres 2015. Das kann ich guten Gewissens sagen. Es passiert nicht oft, dass ich ein Buch nach jedem Kapitel zur Seite lege, um mir den Rest aufzusparen, weil ich nicht will, dass es schnell vergeht. „Motherland“ von Jo McMillan (deutsch: „Paradiese Ost„)ist so ein Buch. Und es ist eine ganz wunderbare Geschichte.
Da ist zum einen diese erfrischend andere Perspektive auf die deutsch-deutsche Geschichte. Die Protagonistin ist ein englisches Mädchen, ihre Mutter eine überzeugte Sozialistin die eingeladen wird, einen Sommer über zum in Potsdam Englisch zu unterrichten. Es ist genau das Gegenteil zur westdeutschen Perspektive, mit der ich aufgewachsen bin und die in etwa so aussieht: die DDR ist ein Unrechtsstaat, der seine Bewohner misshandelt. Für dieses Mädchen (und ihre Mutter) ist die DDR ein Sehnsuchtsort, so naiv die beiden auch sein mögen.
Viele Kinder und Jugendliche haben Sehnsuchtsorte, und oft geraten diese irgendwann mit der Realität aneinander. So ist auch „Motherland“ eine Coming-of-Age-Geschichte und eine sanfte Entzauberung, in der alles was England an Alternativen anzubieten hat, wenig lohnend erscheint. Selbst als jugendliche Sozialistin (und es gibt ein paar bizarr schöne Einblicke in die bürokratisierte Organisationsstruktur der West-Sozialisten) ist das Politische nicht so wichtig wie das Persönliche. Und die eigenen Gefühle.
Auch sprachlich macht „Motherland“ ganz viel Freude, was an der zärtlich-lakonischen Sprache und dem zurückhaltenden Humor der Autorin liegt, an Sätzen wie: „Mr Howard married Nancy when she was twenty-one and stayed with her until she collapsed like the capitalist system“ oder „like a woman raised from birth on thin borscht and firm belief.“ In England wurde dem Buch gleichzeitig vorgeworfen, linke Ideale zu verraten und die DDR zu idealisieren, wozu ein weitere, wunderbarer Satz aus „Motherland“ passt: „Nothing we do is without consequences. We must simply try to intend them.“
„Motherland“ oder „Paradise Ost von Jo McMillan ist ein humorvolles Buch über ein Leben auf der Verliererseite der Geschichte. Es beschreibt mit vielen faszinierenden Details und immer leicht melancholische ein ungewöhnliches Erwachsen-werden.
Das wunderbare an (m)einem Vorrat ungelesener Bücher ist der Überraschungseffekt. Selten kann man ja ganz naiv, ohne das angehäufte Vorwissen und die reiflich gebildeten Vorurteile in eine Geschichte eintauchen. Das fängt schon beim Autoren, dem Regisseur eines Filmes oder bei einem Setting an. Aber ich liebe diese Naivität und die Überraschungen, die sich mitunter daraus ergeben. Ich werde nie vergessen, wie ich die „Truman Show“ an Bord eines Flugzeugs zum ersten Mal sah, mir war die Geschichte komplett unbekannt und es war großartig, wie sich langsam alleine aufgrund der merkwürdigen Kameraeinstellungen das Gefühl einstellte, dass dieser Mann beobachtet wird. Jeder der die Geschichte der Truman Show kennt, wird diesen Effekt nicht mehr spüren, diese leichte Irritation, warum denn wohl gerade so ein merkwürdiger Blickwinkel aus dem Armaturenbrett des Autos gewählt wurde, die schleichende Vorahnung, die dann bestätigt wird. Und um weiter solche Erfahrungen zu machen, habe ich mir inzwischen einen beeindruckend großen Vorrat an ungelesenen Büchern angelegt, auf die ich bei Bedarf zurückgreifen kann. Manchmal ist es die Empfehlung eines Freundes, manchmal eine begeisterte Rezension oder eine Top-10-Liste, die mich verleitet. Zum Glück vergesse ich meistens, warum gerade dieses Buch in meinem Pool schwimmt. Das finde ich herrlich. Ich mag Geschichte am liebsten gut abgehangen.
„The Glass Rainbow“ von James Lee Burke ist so ein Fall, den ich naiv und ohne viel Vorwissen zu lesen begonnen habe. Die Sprachgewalt und die dichte Atmosphäre des Buches macht schnell klar, dass hier kein Anfänger schreibt. Aus der Konstellation der Figuren erahnt man, dass es auch nicht das erste Buch dieser Protagonisten ist. Nein. Es ist sogar bereits der achtzehnte Thriller mit Dave Robicheaux, einem Cajun-Polizist, Ex-Vietnam-Veteran und trockenem Alkoholiker in Acadiana, der Heimat der französischsprachigen Bevölkerung im Süden von Louisiana. Diese Heimat spielt eine zentrale Rolle in „The Glass Rainbow“, die verfallenen Südstaaten mit ihren Bräuchen und sozialen Zerwürfnissen, die Nähe zum Mississippi und zum Wasser überhaupt, das mit Flüssen und Seen und schließlich dem Marschland zum Golf von Mexico nur schwer vom Festland unterschieden werden kann.
James Lee Burke ist in der Tat ein Großmeister des Thrillers. Zumindest hat er 2009 den Großmeister-Preis der Mystery Writers of America erhalten. „The Glass Rainbow“ stammt aus der Reihe um Dave Robicheaux und seinem Sidekick Clete Purcel. Diesmal geht es um zwei sadistische getötete Mädchen und seine Adoptivtochter Alafair, die an ihrem ersten Roman arbeitet und einen bekannten Autor aus einer alten und einflussreichen Familie in Louisiana dated. Während die Roman-Reihe normalerweise übernatürliche Elemente enthält, so ist davon in „The Glass Rainbow“ nur wenig zu lesen.
Das Buch macht Spaß, ist gut geschrieben und besonders die dichte Atmosphäre im Süden Louisianas bleibt in Erinnerung. Auch sprachlich ist es mehr als leichte Unterhaltung, die hier geboten wird. Nur leider fällt der Plot gegenüber dem begeisternden Setting und den interessanten Figuren doch etwas zurück. Zu lange mäandert die Nachforschung ohne Fortschritt herum. Der mehr Action geladene zweite Teil des Buches kommt überraschend, aber auch wie eine kleine Erlösung. Aber leider ist es nach all den Ermittlungen zum Schluss ein Deus-Ex-Machina, der die Ermittlung voran bringt und Dave just im allerletzten Moment endlich einfallen lässt, was er schon längst auf einem Beweisvideo gesehen hatte, aber all die Zeit nicht einordnen konnte. Das lässt am Ende ein wenig Enttäuschung in diesem sonst guten Whodunnit-Krimi zurück. Trotzdem eine Leseempfehlung.