Beim Durchschauen alter Klickzahlen ist mir der letzte (Serien)-Post aufgefallen, den ich dann doch vor dem Verschwinden retten wollte. Allerdings fordert er auch Widerspruch heraus. Denn einerseits ist es süß, die eigene Faszination gegenüber dem Serien-Schauen – „close watching“ – zu sehen, andererseits sind neue Serien dazu gekommen, die erwähnt werden müssen.
True Detective (IMDB) – das beeindruckendste Filmwerk, das ich seit langem gesehen habe. Düster, nachdenklich, schauspielerisch beeindruckend und zum Nachdenken anregend ist diese Kurzserie um zwei Polizisten in den Südstaaten und ihre Suche nach einem Massenmörder in den 90er Jahren ein durch und durch beeindruckendes Kunstwerk. Jede der 8 Episoden war hervorragend und meine Vorfreude (und damit die Fallhöhe) für die bald erscheinende zweite Staffel ist gewaltig.
House of Cards (IMDB) – die tolle und zutiefst zynische Netflix-Serie mit dem wunderbaren Kevin Spacey. So durchtrieben, rein macht- und ego-gesteuert und gleichzeitig zutiefst unmenschlich wünscht man sich den Politik-Betrieb, denn alles andere wäre noch deprimierender. Wie sich Francis Underwood langsam zum Präsidenten der USA intrigiert ist sehenswert. Leider sind ein paar wirklich übertriebene „turns“ im Plot, die Glaubwürdigkeit rauben. Trotzdem absolut sehenswert.
Modern Family (IMDB) – ist eine unterhaltsame Comedy im konsumfreundlichen 23-Minuten-Format. Anfänglich wirklich witzig geht es in den späteren (und heute insgesamt sechs) Staffeln etwas repetitiv voran. Aber die Story um den knorrigen Alten mit der jungen Latina-Frau, seine beiden Kinder – eine Trophy-Frau mit ihrem den väterlichen Ansprüchen nie genügenden Ehemann und ein schwuler Sohne mit Lebenspartner und Adoptivkind – ist erfrischend. Und immer wieder schön ist Ed O’Neil, der alte Haudegen Al Bundy aus „Eine schrecklich nette Familie“ als reiches Familienoberhaupt anzusehen. Vielleicht ist alles etwas zu sehr auf das pädagogisch korrekte und absolut harmonische Gute-Laune-Ende ausgerichtet, aber Spaß macht sie trotzdem.
[Update] Ich habe „The Honorable Woman“ total vergessen (IMDB) – Eine britische, achtteilige und wahnsinnig komplexe Miniserie über eine jüdische Familie aus Großbritannien und den Nahostkonflikt. Die ersten Episoden sind wirklich nahezu undurchschaubar, aber gegen Ende klärt sich alles auf. Nur leider fangen dann die an sich großartigen Schauspieler in ihren eindimensionalen Rollen an zu nerven. Irgendwann haben mich die Rehaugen von Maggie Gyllenhaal und der Hundeblick von Stephen Rea auf den Zeiger. Trotzdem sehenswert.
Serien sind heute nicht einfach nur Serien, sie sind Super-Serien, oder Mini-Serien. Und kurz bevor es in den Archiven des Internet verschwindet, hier eine kleine Zusammenfassung meines Serien(bildungs)stands, zuerst erschienen am 08.07.2012 auf dwr-dwr.de:
Super-Serien / Serien-Filme
„Was in der letzten Folge passierte….“ – mit diesen Worten werden oft die Episoden jener Serien angekündigt, die einer über die einzelnen Episoden greifende Narration folgen. Mit dem kurzen Rückblick werden die vergangene Handlung in Erinnerung gebracht und Referenzpunkte für die kommende Episode gesetzt. Dieser kurze Satz ist für mich immer wieder störend, denn Langzeitserien wie The Wire, Lost, Breaking Bad etc. im Fernsehen zu verfolgen ist für mich ein „close viewing“, das heißt ich schaue sie mir am liebsten auf DVD (oder wenn möglich online) an. Wer täglich wenigstens eine Episode sieht, steigt viel tiefer in die Handlung und die Figuren ein, als wenn die Episoden nur wöchentlich angeschaut werden können. Und ich empfinde es immer wieder als eine wahrlich beeindruckende Leistung, eine Serie so zu schreiben, dass auch bei einem „close viewing“ die Spannung nicht verloren geht. Das „close viewing“ erlaubt viel weniger Redundanzen und Brüche, als ein wöchentliches Sehen. Und vielleicht ist das „close viewing“ für mich heute die Erfahrung, die es früher beim Lesen eines Roman gab: das Verlieren in einer fremden Welt, in fremden Personen. Dieses Abtauchen und Verlieren ist für mich heute aber die (!) zentrale Erfahrung dieser Serien-Movies, die Dank Cliffhanger-Enden oft auch ein suchtartiges Ansehen fordern. Übrigens ist es beeindruckend und furchtbar schade, dass keine einzige dieser Serien in Deutschland produziert oder gedreht wurde. Damit ist das vielleicht nicht mehr ganz so neue Phänomen der Super-Serie bzw. des Serien-Films nachwievor ein rein nordamerikanisches, auch wenn ich das aufgrund der Zuschauerresonanz bei uns kaum verstehen kann. Aber hier scheint mit Tatort, Küstenwache und Polizeiruf die Fernsehserie noch nicht über das Stadium eines Serials hinaus gekommen zu sein.
Zur persönlichen Dokumentation und einer rudimentären Einordnung anbei meine unvollständige und vollkommen subjektive Serienliste:
Die großartigen Serien-Filme mit Suchtgefahr:
The Wire, (IMDB) – Krimi. Telefonüberwachungseinheit der Polizei von Baltimone im Kampf gegen organisiertes Verbrechen. Meines Erachtens die beste existierende Serie. Spannender Plot und ausgefeilte Figuren, deren Entwicklung sich über diverse Episoden hinweg eine Auszeit nimmt, um dann wieder Fahrt aufzunehmen. Hochgradig spannend, unterhaltsam und verdammt gut recherchiert. Unbedingt im englischen Original mit Untertitel schauen (die sind notwendig, weil man den Baltimore-Dialekt erst nach ein paar Episoden ansatzweise versteht.
Breaking Bad (IMDB) – Krimi. Krebskranker Highschool-Lehrer wird zum Drogenproduzent. Eine der besten Serieneröffnungen, die erste Episode ist fantastisch. Auch danach fällt sie kaum ab, der Plot bleibt hochgradig spannend, die Figurenentwicklung wird ab Staffel 3 etwas statisch, bleibt aber immer noch sehenswert.
Battlestar Galactica (IMDB) – Science Fiction. Die neue Serie von 2004-2009 ist gemeint: die Zivilisation ist von einem Überraschungsangriff intelligenter Roboter fast vernichtet, der verbliebene Rest auf der Flucht und auf der Suche nach einer neue Welt. Erstaunlich, dass es von den großartigen Serien so wenig im SF-Genre gibt, das mit der ursprünglichen Battlestar Galactica und Star Trek und wie sie alle heißen doch gute Vorlagen liefert. BG ist düster, klaustrophobisch, ein beeindruckender Mix aus High- und Low-Tech. Die Figuren bleiben bis auf die etwas langatmigen Teile, in denen auf Planeten verweilt wird, spannend. Episoden- und staffelübergreifende Entwicklungen sind beeindruckend und eine der wenigen Serien, die auch ein einigermaßen gutes Ende besitzen.
Homeland (IMDB) – Mystery. Afghanistan-Veteran kehrt in die USA zurück, aber es ist unklar, ob er nicht inzwischen zu einem Spion der Gegenseite geworden ist. Eigentlich zu früh, um die Serie aufzunehmen, denn es gibt erst eine Staffel und ob eine Serie wirklich großartig wird, zeigt sich meist erst nach zwei bis drei Staffeln. Aber das Setting ist überraschend anders und die Figuren sind spannend. Großartig! (Update: Die zweite Staffel kann mit dem Hype der ersten noch mithalten, Staffel 3 und 4 sind deutlich schwächer).
The Sporanos (IMDB) – Krimi. Für viele die beste Serie überhaupt, vermutlich da sie 1999 eine der ersten Serien mit episodenübergreifender Handlung und Figurenentwicklung gewesen ist. Vielleicht aus diesem Grund für mich etwas enttäuschend, da ich bereits The Wire und Lost davor gesehen hatte und die Handlung um den Mafia-Paten Tony Soprano auf Dauer doch zu repetitiv und die Figuren zu holzschnittartig sind. Aber das vielleicht beste Ende einer Serie aller Zeiten!
True Blood (IMDB) – Vampir / Fantasy. Eine der gefühlt unzähligen Vampir-Serien, um die dralle Südstaaten-Schönheit Sookie Stackhaus. Eigentlich nur unterhaltsam, wenn da nicht das sympathisch (white)-trashige Setting, die selbstironisch überzeichneten Figuren und der vielleicht beste Trailer aller Serien wäre. Und ein extrem guter Soundtrack. (Leider wird es auch hier nach der 4. Staffel repetitiv und etwas eintönig).
Lost (IMDB) – Mystery. Vielleicht die bekannteste der „neuen“ Super-Serien um die Überlebenden auf einer mysteriösen Südseeinsel. Ein wahnwitziger Serienstart und Drehbuchautoren die merklich Lust daran haben, in jeder Episode mehr Rätsel aufzugeben als sie lösen. Das trägt lange, wird erst mit Season 5 und 6 zu bemüht und zu kompliziert, aber an dieser Stelle ist Aussteigen keine Option mehr. Die Schauspieler sind für mich mitunter so verbraucht, dass sie mir in anderen Filmen immer erst als Lost-Charakter erscheinen. Die Cliffhanger-Enden diverser Episoden, die sich mit entspannten Enden abwechseln, geben den Staffeln einen ganz eigenen und beeindruckenden Rhythmus beim schnellen Anschauen. Leider ein wirklich furchtbar schlechtestes Ende der Serie.
Dexter (IMDB) – Krimi. Sehr spannende Serie um den Bloodsplatter-Analyst im Dienst der Polizei und gleichzeitig Massenmörder Dexter. Die zweite Staffel mit mehr Cliffhanger-Enden spanndender als die erste. Die Figurenentwicklung ist nicht ganz so spannend, aber der freundich-psychopathische Serienkiller als Hauptcharakter trägt auch für sich.
30 Rock (IMDB) – Comedy (Serial). Großartige Comedy Serie über eine Comedy-Serie. Herrlich absurd und mitunter übersteigert selbstreflexiv. Aber man merkte den Drehbuchautoren an, dass sie Spaß daran haben, ihre absurd überzeichneten Charaktere immer wieder auf die Probe zu stellen. Figurenentwicklung ist nur wenig vorhanden und die einzelnen Folgen sind meist problemlos unabhängig voneinander anzuschauen, aber auch nach sieben Staffeln zieht 30 Rock dank seiner beiden Hauptdarsteller noch.
Unterhaltsam und nett anzuschauen, aber eher Ablenkung als Bereicherung:
Firefly (IMDB) – Space Western (Serial). Man muss so etwas wirklich mögen. Schweine im Weltraum? Warum nicht Cowboys im Weltraum. Trashig, absurd, lustig und viel zu schnell wieder abgesetzt. Tolle Unterhaltung.
Game of Thrones (IMDB) – Fantasy. Eine blutrünstige Metzelserie, spannend, unterhaltsam, aber auf Dauer doch zu vorhersagbar. Die Figurenentwicklung bleibt hinter der Lust am Gemetzel zurück und es gibt moralische Vorbehalte, da in jeder Episode diverse Charaktere, mitunter sehr bestialisch, abgeschlachtet werden.
Mad Men (IMDB) Geschichte. Eine Werbe-Agentur und ihre Mitarbeiter in den 50er und 60er Jahren in New York. Die ersten beiden Staffeln sind ohne Zweifel beeindruckend und absorbieren, allein schon wegen des liebevollen Settings, das sich eben nicht in Anzügen und dauerndem Rauchen und Trinken beschränkt. Aber spätestens seit der dritten Staffel ist die Luft raus, die Figuren sind statisch, es passiert wenig und das, was passiert, wirkt zu oft aufgesetzt.
The Walking Dead (IMDB) – Zombie. War mit großem Getöse gestartet, als erste Zombie-Serie in dieser zombieverrückten Zeiten. Die erste Staffel war entsprechend spannend, auch wenn im Prinzip etwas langweilig, da die einzelnen Folgen vom Spannungsaufbau oft identisch sind. Auf Dauer auch hier leider etwas statisch in Handlung und Figurenentwicklung, auch wenn das Ende der zweiten Staffel eine spannende dritte Staffel versprach.
Big Bang Theory (IMDB) – Comedy (Serial). Auch aus persönlichen Gründen war da Interesse an den Physik-Nerds und ihrem Leben. Lustig sind die Zwanzigminüter allemal, auch wenn die Figurenentwicklung minimal ist. Für einen schnellen Lacher immer gut.
Rescue Me (IMDB) – Feuerwehr / Mystery. Serie um den durch 9/11 traumatisierten Feuerwehrmann. Hat gut begonnen, zeichnet sich durch hervorragende Musik in vielen Folgen aus, leidet auf Dauer aber unter zu statischen Figuren und einer repetetiven Handlung. Dennis Leary ist ein großartiger Unsympath und seine Besuch bei Jon Stewart immer sehenswert, als Fernsehserie trägt er alleine aber keine 4 Staffeln,
Buffy the Vampire Slayer (IMDB) – Vampir (Serial). Eine der ersten Serien, ähnlich wie die Big Bang Theory mit repetetiven Serien und nur sehr langsamer Figurenentwicklung. Aber die Kampfsportkämpferin mit der beeindruckenden Oberweite und die trashigen Kostüme haben eine eingeschworene Fangemeinde. Ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen, fand sie vor Jahren im Spätabendprogramm aber ganz witzig.
Und nun noch die uninteressanten bis ärgerlichen Erzeugnisse, die ich mir zumindest ein paar Folgen lang angeschaut habe:
Terra Nova (IMDB) – Science Fiction. Zeitreise in die Vergangenheit der Erde, als noch Dinosaurier lebten. Terra Nova ist eine ärgerliche Ansammlung von schlecht geschriebenen Folgen mit teilweise haarsträubenden logischen Fehlern. Dazu noch eine Familienwertepropaganda um eine unmenschlich gutmenschelnde Bilderbuchfamilie. Ärgerlich.
The Vampire Diaries (IMDB) Vampir. Teenieserie mit stets furchtbar coolen Hauptdarstellern und ewig leidenden Hauptdarstellerinnen. Irgendwie geht es um Übersinnliches, aber im Grunde immer nur um Beziehungsproblemen. Für mich absolut uninteressant.
Es gibt ein neues Projekt, auch wenn die alten noch (lange) nicht abgeschlossen sind. Aber mir stand der Kopf nach etwas leichterem, kürzerem, das trotzdem im Crime- und Thriller-Bereich bleibt. Außerdem wollte ich etwas aus meiner derzeitigen Heimatstadt Santos ausprobieren. Der Arbeitstitel Santos Shorts ist nicht schön, aber vielleicht finden sich noch ein paar bessere Vorschläge. Die Idee entstand im November 2014 und bis heute sind knapp 25.000 Wörter zusammen gekommen. Am Ende sollen es 40.000 werden, und aus dem ersten Band eine kleine Reihe entstehen.
Hauptfigur ist Tomás, der zusammen mit seinem Vater eine Bäckerei in Santos besitzt und bald Familienvater wird. Tomás ist viel zu ehrlich und mitfühlend, als dass er ein Verbrechen unaufgeklärt lassen könnte, wenn er glaubt, dass es noch etwas heraus zu finden gibt.
Santos Shorts soll eine kleine Reihe werden, die im Sommer/Herbst 2015 (so es die Inspiration und die Zeit zulassen) erscheinen soll.
Es ist ein trauriges Leben, das Toto, die Hermaphroditin und Hauptfigur von Sibylle Bergs Roman „Vielen Dank für das Leben“ (Link zu Amazon) durchlebt, „die wie ein Geschenk an die Welt war, das keiner haben wollte.“ Geboren mit einer wunderbaren Stimme und einen Geschlecht zwischen Mann und Frau im Osten Deutschlands lebt Toto als ambitions- und willensloses Wesen, das auf die ständigen Zurückweisungen erst mit innerlichem Rückzug und dann mit übernatürlichem Gleichmut reagiert. Das Leben, das ihn/sie niemals so recht wollte und mit dem Toto nichts so recht anzufangen weiß, führt ihn/sie durch einige Zufälle erst in den Westen und durch die politischen und sozialen Entwicklungen der letzten dreißig Jahre und endet in einer Dystopie, die leider nicht weit genug von unserer aktuellen Lebenswelt entfernt ist.
Sybille Berg schreibt mit Lust am Düstren, mit Spaß an der Zerstörung dieses Menschen und hin und wieder mit sehr trockenem Humor. „Bald würde sie ein ehrbares Mitglied der Gesellschaft sein, denn sie hatte einen Termin bei der Berufsberatung.“ Ein Mitglied der Gesellschaft aber wird Toto nicht, denn da sind zu viele Menschen, die dem/der in allen Belangen undefinierbaren Menschen mit größter Abscheu begegnen und sich dabei sogar im Recht fühlen. Diese riesige und leider auch unglaubwürdige und gegen Ende abgenutzte Abneigung bis hin zum Hass mit dem Wunsch, dieses Wesen zu zerstören schlägt Toto quer durch alle sozialen Schichten und Situationen entgegen. Erst zum Ende verliert die Geschichte Toto ein wenig aus den Augen und konzentriert sich etwas mehr auf eine durch und durch dystopische Vision der Welt, in der die Hauptfigur natürlich mit nicht weniger Verachtung und Abneigung behandelt wird.
„Vielen Dank für das Leben“ habe ich gern gelesen, auch wenn mich einiges an dem Buch gestört hat. Es wirkt unfertig, hätte zugespitzt werden können. Die Hauptfigur ist durchaus sympathisch aber unglaubwürdig, denn man ist sie autistischer Mensch, dann wieder hat sie ganz unverhofft soziale Fähigkeiten, von denen unklar ist, woher sie kommen und warum sie diese zwanzig Seiten später wieder verloren hat. Auch die ständige Abneigung, die Toto entgegen schlägt, wird zwar immer wieder schön in den psychologischen Systemen der Figuren beschrieben, aber wie sich all diese zutiefst frustrierten Menschen an der Herabwürdigung eines hilflosen Menschen erfreuen, das wird auf Dauer unglaubwürdig und ermüdend. Interessant darauf war allenfalls meine Reaktion, wie ich mir beim Lesen mehr und mehr wünschte, dass diesem Menschen doch endlich einmal etwas Gutes passiert, wenigstens ein Mensch freundlich ist, jenseits aller Walt-Disney-Happy-Ends wenigstens ein klein wenig Gutes passiert.
Was ist dieses Buch für mich? Ein interessantes Experiment, denn die Hauptfigur ist das Gegenteil von dem, was in vielen Schreibratgebern über Protagonisten gelehrt wird. Aktiv soll der Protagonist sein, begehrend, der Leser muss spüren, dass der Protagonist etwas will, und am besten auch was. Das läuft hier ins Leere, denn Toto will nichts. Und die Geschichte funktioniert trotzdem. Es ist das Psychogramm eines „Menschen ohne Eigenschaften“ in dieser Welt voller unzufriedenen Menschen. Und es ist die bittere Feststellung, dass in dieser Welt, die unseren so sehr ähnelt, Empathie unwichtig ist. Das führt dann dazu, dass ein großes Talent nicht erkannt, vielleicht sogar vergeudet wird.
Ein bitteres Buch, das keine Hoffnung macht, und das vielleicht sogar zurecht. Insgesamt lesenswert, weniger wegen Story und Sprache, mehr für die wunderbaren Sätze, die Sibylle Berg immer wieder darin versteckt hat. Ein Beispiel? „Sie hatte überdies in den vergangenen zwei Jahren drei Jugendliche aus dem Osten gerettet, die hetzt alle ein freies Leben führten, bis auf zwei, die drogenabhängig geworden waren, und einen, der sich umgebracht hatte.“
In der letzten Zeit wurde ich häufiger gefragt, was für Möglichkeiten es gibt, eine eigene Webseite zu erstellen, daher fasse ich meine Gedanken hier einmal zusammen. Dabei gilt immer: entscheidend ist, was mit der Website passieren soll, welchen Zweck sie erfüllen soll. Ein Blog, der nicht regelmäßig mit neuem Content am Leben gehalten wird ist genau so nutzlos wie eine unübersichtliche und damit abschreckende Webseite. Dieser Gedanke sollte am Anfang stehen: wofür wird die Webseite benötigt? Eine Web-Visitenkarte, wo Kontaktmöglichkeiten kommuniziert werden? Vielleicht noch das Portfolio (wie z.B. einige Bücher) präsentiert werden sollen? Oder soll ein Webshop in die Seite integriert werden und Käufe möglich sein. Je nach dem Ziel wird man unterschiedlich viel Zeit und finanzielle Mittel investieren müssen. Ich beschränke mich aber im weiteren auf einfachere Webseiten, etwa Autoren-Webseiten, Webvisitenkarten, Portfolio-Seite, Firmenwebseiten und Blogs.
WordPress.com oder Baukasten?
Für viele, die mit dem Gedanken spielen, eine eigene Website aufzusetzen, ist WordPress oder ein Webpage-Baukasten, den es häufig irgendwo kostenlos dazu gab, eine Überlegung wert. Beides kann funktionieren, man sollte aber bedenken, dass auch hier schnell Kosten entstehen, wenn man Services nutzen möchte, die über das Basisangebot hinaus gehen. Wer bei WordPress.com keine Lust auf die xxxx.wordpress.com-Adresse hat, muss dafür beispielsweise Gebühren bezahlen, ebenso wenn man ein anderes als die vorhandenen Basis-Themes nutzen möchte.
Kostenlose oder Freemium-Angebote
Neben den bereits genannten gibt es eine Reihe weiterer, zu Beginn meist kostenloser Angebote (Freemium-Modell) wie Weebly, Wix oder Jimdo. Hier lassen sich ansprechende Seiten mit statischem Inhalt oder auch ein Blog leicht erstellen. Die Einarbeitungszeit für diese Systeme ist relativ kurz, die Seiten sind variabel und vor allem auch mit kleinen Geräten wie Smartphone oder Tablett gut lesbar, d.h. die Themes sind responsive – was heutzutage immer wichtiger wird.
WordPress oder Joomla? Die Wahl des CMS
Wer regelmäßig bloggt, sich und seine Arbeit etwas umfangreicher präsentieren möchte oder ernsthaft Suchmaschinenoptimierung betreiben möchte kommt um ein Content-Management-System (CMS) nicht herum. Ich empfehle dazu eines der am weitesten verbreiteten CMS wie WordPress oder Joomla zu nutzen. Beide sind nach einer Einarbeitungszeit gut zu bedienen und die Verwaltung nicht übermäßig kompliziert. Außerdem sind sie sehr gut erweiterbar und man kann mit beiden CMS auch komplexe Projekte mit integriertem Webshop, Verzeichnissen, Umfragen und vielem mehr erstellen.
Für die Einrichtung und das Design eines CMS werden Vorkenntnisse benötigt, oder die Bereitschaft sich einige Tage einzuarbeiten. Aber selbst mit Grundkenntnissen ist es danach möglich, eine Webseite und einen Blog innerhalb von kurzer Zeit (etwa einer Stunde) aufzusetzen – wenn Inhalte vorhanden und die Struktur klar sind. Erfahrungsgemäß sind es gerade die letzten beiden Dinge, die eine Planungsphase verzögern und viel Zeit und Kopfzerbrechen machen.
Sich selbst einarbeiten
Das Hosting einer Webseite ist immer mit monatlichen Kosten verbunden, allerdings kann man Webhoster finden, die ihre Kosten mit dem Schalten von Werbung wieder amortisieren. Eine schöne Möglichkeit, sich ohne großen Aufwand beide Systemen anzuschauen und mit ihnen zu experimentieren bietet Cloudaccess, ein Webhoster for WordPress und Joomla, bei dem man eine kostenlose Demo-Version des CMS mit wenigen Klicks erstellen kann. Danach hat man 30 Taege Zeit einzuarbeiten und auszutoben. Auf Wunsch (und gegen Gebühr) wird die Seite dann selbstverständlich auch weiter gehostet. Aber auch andere Webhosting-Anbieter haben sich auf Joomla und WordPress spezialisiert und bieten mitunter Tutorials zur Einrichtung und Pflege der eigenen Webseite – bspw. Siteground, wo diese Webseite gehostet wird.
Es gibt noch ein paar Sachen mehr zu beachten, wenn es um das Erstellen einer eigenen Webseite geht, wie zum Beispiel die Domainreservierung und die Wahl des passenden Hosters. Ich werde dazu demnächst noch etwas mehr schreiben und eine kleine Reihe daraus machem. Sollte es noch andere Fragen geben: einfach fragen…
[Update vom 17.02.15] Unter Joomla.com findet man seit ein paar Tagen ein neues Angebot. Ähnlich wie bei WordPress.com können kostenlos Subdomains registriert werden (ichwilleinedomain.joomla.com), die eine eingeschränkte Joomla-Version entahlten, die sofort benutzt werden kann. Eine schöne Möglichkeit, sich Joomla mal genauer anzuschauen.
Transparenz-Anmerkung: Ich unterhalte mit keinem der oben genannten Unternehmen irgendwelche geschäftlichen Beziehungen oder profitiere davon, wenn die Webseiten besucht werden.
Ein wenig Nostalgie macht sich breit, denn immerhin lief dieser Blog über 5 Jahre, knapp 280 Einträge haben sich in dieser Zeit angesammelt. Aber das Leben und die Technik gehen weiter, im besten Falle synchron, im Fall von DWR allerdings trennen sich die Wege. Das ist nicht schlimm, denn wie bereits geschrieben wurde aus DWR inzwischen DSW und dort geht es inhaltlich ähnlich mit einem stärkeren Fokus auf das Schreiben weiter.
Technisch wurde von Joomla auf WordPress umgestellt – was ich vielleicht schon viel früher hätte machen sollen, aber so ist das halt, wenn man das nur als Hobby betreibt, dann ist man nicht immer am Ball der Zeit. Und dieser Blog wird demnächst abgeschaltet, hauptsächlich weil ich den Aufwand für eine Migration auf Joomla 3.x oder WordPress für zu hoch halte und die neue Webseite ja schon längst fertig ist. Aber ich möchte diese Gelegenheit nutzen um die meist gelesenen Beiträge der letzten Jahr auf www.dwr-dwr.de im finalen Top-5 aufzulisten.
Platz 2 mit 2951 Zugriffen ist DWR investigativ, wie ich mit einer Google-Suche und innerhalb von einigen Minuten „aufdeckte“, wie ein Rabatt-Portal falsche Werbung macht und Dinge mit angeblich hohem Rabatt zm gleichen Preis anbot, wie sie auf der „normalen“ Webseite des Anbieters zu finden waren.
Platz 1 mit gewaltigen 6527 zugriffen (und das obwohl ich keinen Wert auf Suchmaschinenoptimierung und ähnliches gelegt habe) ist mein Bericht über einen Besuch der sehr spannenden Ausstellung „Waves vs. Particles“ beim Berlinale Forum Expanded 2013.
Warum Paul Auster beim Schreiben viele Schuhe verschleißt und warum ein Tag, an dem der zwei Seiten geschrieben hat, eine sehr guter Tag ist. Er kann erzählen, das merkt man seinen Anekdoten an. Ein schönes 20-Minuten-Interview mit dem Meister aus New York.
Es geht in kleinen Schritten, aber immerhin geht es, und zwar voran. Die nächste Kurzgeschichte aus „Tapetenwechsel“ ist erschienen und trägt den Namen eines Restaurants in Kompong Cham, das mich zusammen mit dieser bis hin zur Langeweile entspannten Stadt am Mekong zu dieser Geschichte inspiriert hat. Kompong Cham war nur ein kleiner Abstecher auf unserer Reiseroute durch Thailand und Kambodscha, aber ich wollte unbedingt dorthin, denn es hab laut dem Lonely Planet dort nichts zu sehen. „Man kann diese Stadt für Tagesausflüge in die Umgebung nutzen“, wurde vorgeschlagen, aber ich wollte etwas anderes sehen. Mir stand nach Siam Reap und vor der Hauptstadt nach zwei entspannten Tagen, in denen ich das „normale“ Leben der Khmer beobachten konnte.
Mein Besuch war ganz anders, als die Kurzgeschichte es vermuten lässt, aber der in Kambodscha allgegenwärtige Sextourismus, die Überheblichkeit vieler westlicher Touristen und die stille Höflichkeit der Khmer haben es wie VanDeth und das Lazy Mekong Daze (das in Realität ganz anders aussieht) in den Text geschafft. Es gab in Kompong Cham wirklich nichts zu sehen, aber unser fantastischer und sehr freundlicher Rikscha-Fahrer VanDeth hat es sich nicht nehmen lassen, uns in ein Lotusfeld zu fahren, wo wir uns mit Lotusfrüchten satt essen durften, nachdem er verstanden hat, dass wir noch nie in unserem Leben eine Lotusblüte gesehen haben. Auch dieser junge, immerzu studierende und bitter arme Rikscha-Fahrer war wichtig, für diese Geschichte, aber die Hauptfigur ist ein Mann, der nur mit seinem Nachnamen genannt wird. Borrmann ist Entwicklungshelfer und bereits viel zu lange in diesem Land. Aber wie viele der Expats, die in fremden Ländern leben, hat auch er Gründe, warum er es nicht schafft, sein Leben zu verändern.
Und so geht es los:
„Die Sonne spiegelte sich wie irre auf der Wasseroberfläche des überhaupt nicht träge dahin fließenden Flusses, und die Wellen der Motorboote warfen Blitze wie ein zerbrochener Spiegel im Scheinwerferlicht. Lichtstrahlen stachen ihm in die Augen und er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Mitten auf dem Fluss zog ein Fischer auf einem langen, absurd schmalen Boot eine braune Furche ins Wasser. Der junge Mann stand aufrecht vor dem obszön großen und offen daliegenden Motor, der das Boot trotz seines ungefilterten Knatterns nur langsam, aber wenigstens kraftvoll gegen die Strömung an schob. Das Boot drückte sich unter der riesigen Betonbrücke hindurch, über die seit wenigen Jahren der Verkehr rauschte. Das Monstrum hatte den Nordosten des Landes zugänglich gemacht, aber auch das gesamte Fährgeschäft auf über einhundert Flusskilometern zum Erliegen gebracht. Es war früh am Morgen und bereits viel zu heiß.
„Ich habe diesen Zweifel so satt“, sagte sie zu ihm. „Ich habe diese Gesichter im Fernseher so satt, dieses ewige Lachen macht mich spröde. Die warten nur darauf, dass man ihnen den Rücken zudreht.“ Er zuckte mit den Schultern. „Die planen etwas“, fuhr sie fort, „ich weiß das genau. Frag mich nicht woher. Ich kann es nicht erklären, aber ich weiß das. Die können mir nichts vormachen. Ich kenne diese Masche zu gut.“ Sie lachte trocken und dabei dröhnte es hohl und leer im offensichtlich von der Malaria geschwächten Körper. „Ich kenne das alles viel zu gut.“ Sie blickte durch das leere Café und nährte ihren Mund verschwörerisch nah an sein Ohr…..“
Ich freue mich über Feedback jeder Art, wer eine Rezension zu einem meiner Texte schreibt und auf einer der Verkaufsplattformen veröffentlicht, bekommt von mir kostenlos einen Text nach Wunsch zugeschickt.
Ich stelle also fest, dass es noch einen Restglauben in mir gibt, einen winzigen Funken, eine Überzeugung, dass nicht alles vor die Hunde gegangen ist, denn nur so kann ich es mir erklären, dass ich nach der Meldung auf SPON zu Revision des Prozesses um die Anti-Nazi-Demo in Dresden noch verärgert sein kann. Da wurde also ein nicht vorbestrafter Mann zu zwei Jahren Haft verurteilt, obwohl der Hauptbelastungszeuge den Mann entlastet hat, obwohl die Polizei vor Ort den Mann nicht erkannt hat, obwohl auf dem vorliegenden Videomaterial der Mann nicht zu erkennen ist. Das ist schon schlimm und legt den Verdacht nahe, dass in Dresden mehr ein politischer motivierter Prozess abgehalten wurde. Richtig übel wird mir, wenn ich lese, dass Videomaterial von der Staatsanwaltschaft manipuliert und entlastendes Material zurückgehalten wurde. Hier geht es um einen Prozess gegen einen Nazi-Gegner.
In Thüringen präsentierte der NSU-Untersuchungsausschuss das Resultat seiner Arbeit. Es geht um den Kampf gegen rechte Gesinnung und das Ergebnis hätte schon jeden Restglauben zerstören müssen. „Die Behörden haben nicht nur versagt, sie waren nicht nur unfähig. Sie waren offenbar dazu fähig, die Ermittlungen und die Ergreifung der Verbrecher bewusst fahrlässig oder bedingt vorsätzlich zu verhindern. Es gibt, so der Bericht, „den Verdacht gezielter Sabotage“. („Die schlimmste Entdeckung in der Geschichte der Republik“, SZ vom 22.8.14).
Ich muss beides zusammen denken, aber das Vorurteil einer überparteiischen, politisch unabhängigen Justiz und Polizei sitzt tief in meinem Kopf. So lange sie nicht existiert, muss der Restglauben daran weg. Und es müsste daran gearbeitet werden, sie wieder zu erlangen, die unabhängige Polizei und Justiz, an die ich glauben kann.
Das sollte man sich immer wieder fragen, besonders wenn man liest oder schreibt. Von der School Of Life gibt es einen kleinen (englischsprachigen) Clip im Monty-Python-Stil, quasi zum Ausschneiden und an den Kühlschrank heften (was hiermit geschehen ist).
Ein weiterer Text, der im frühen Jahrtausend entstanden ist. Aber hier sind nur die Fußballbeispiele historisch, die Geschichte ist zeitlos.
Es herrscht Beziehungsfrust und eine Fußballübertragung bietet Gelegenheit für zwei befreundete Akademiker, wieder einmal ihre Probleme bei einem Glas Martini zu diskutieren. In einer kalten Märznacht trinken sie sich ihre Sehnsüchte und Träume schön. „Ciao Bella“ beschreibt die Metamorphose eines Intellektuellen zum Italiener und ist eine ironische Abrechnung mit der sehr deutschen Sehnsucht nach dem Süden.
So geht es los: „Ich konnte nur noch Martini anbieten. Der Whisky hatte die richtungweisende aber schwermütige Zukunftsplanung in der vergangenen Woche nicht überlebt. Und das dänische Starkbier musste bei der Fußballübertragung Bayern München gegen Inter Mailand vor zwei Tagen für die richtige Stimmung sorgen. „Auch gut“, war seine Reaktion. Wir mussten uns wieder einmal über die angesammelten Unzufriedenheiten austauschen. Sein nicht vorhandenes Beziehungsleben musste bedauert und meine ständigen, viel zu kurzen Affären wollten beklagt werden. Wir saßen wieder einmal in meiner Küche, an einem dieser Abende, die beinah schon zum Wochenende gehören. Draußen wehte einer kräftiger Wind, der Nachhut des Winters oder Ankündigung des Frühlings sein konnte. Vor uns stand eine halbe Flasche Martini, extra dry, unverschraubt, ready-to-go. Wir waren gewappnet, bereit einen schonungslosen Blick auf unsere Leben zu werfen.
Ich stellte als Gesprächseröffnung eine allgemeine Bemerkung über die Beziehungsschwierigkeiten im neuen Jahrtausend in den Raum. Das erfüllte seinen Zweck, denn unser Thema stand fest und es ging erst einmal nur darum, einen Einstieg zu finden. Die Zungen zu lockern und die Gesprächszentren zu stimulieren. Wir kreisten einige Zeit um die Unmöglichkeit langfristiger Bindungen, verstanden als Phänomen eines postmodernen und daher unpolitischen und im Endeffekt auch ziellosen Individuums. Dann wechselten wir zu dem vor einigen Tagen gemeinsam angesehenen Kinofilm, der diese Thematik aufgriff, aber nur mangelhaft darstellt und leider gar keine Erklärungen lieferte. Anschließend verrannten wir uns in einer Skizze über die Vorzüge des europäischen und asiatischen Kinos gegenüber dem angloamerikanischen im Bezug auf das Narrative. Schließlich verzettelten wir uns vollkommen in einem Versuch, das lateinamerikanische Kino und Volker Schlöndorff in eine kausale Beziehung zu bringen. Die Zigarillos qualmten, der Martini floss. Es war herrlich…“
Eine kleine Kurzgeschichte aus einer Zeit, in der SMS noch normal und das Internet neu war. Aber das Thema ist heute noch aktuell, vielleicht sogar mehr als jemals zuvor. Hypertextträume beschäftigt sich mit der Sehnsucht nach Alltäglichkeit in einer sich beschleunigenden Zeit.
Der Text stammt aus der Zeit um die Jahrtausendwende, noch bevor die New Economy erst zu einer Blase aufgebläht wurde und diese dann geplatzt ist. Es ist eine Zeit, in der man beim Schreiben einer Email noch nicht an Überwachung und Datenschutz dachte und man der Versprechung dieser neuen Technologien noch glaubte, dass sie die Zukunft aller zum Guten verändere. Aber auch damals gab es Menschen, die mit dieser Entwicklungen nicht mithalten konnten oder wollten. Hypertextträume ist eine kurze Geschichte über die Begegnung von zwei Menschen mit ganz unterschiedlicher Perspektive auf diese Welt.
Hypertextträume ist ein kurzer Text von ca. 13 Print-Seiten und es gibt ihn kostenlos zum Beispiel bei Amazon, iTunes und vielen anderen.
Freude! BerlinbMobil ist die erste der Kurzgeschichten, die es bald gesammelt als „Tapetenwechsel“ geben wird. Und soeben ist der Text als individuelle eBook erschienen und kann für 0,49€ bei bspw. Amazon, iTunes und anderen erworben werden. BerlinMobil ist ca. 15 Print-Seiten lang.
Auch wenn der Text schon etwas älter ist, mag ich ihn immernoch sehr und ich denke gerne an die Zeit zurück, als der Palast der Republik noch in Berlin stand und davor die Wohnwagen der ausländischen Touristen. Es war eine andere Zeit, eine andere Stadt. Zur Einstimmung oder zum Schwelgen in Erinnerungen kann ich übrigens den wunderbaren Tumblr Berlin in den 90ern empfehlen.
Zum Schluss wurde es noch einmal spannend, denn ich habe mir Zeit gelassen. Unnötigerweise und ganz ungeplant. Aber ich habe Probleme mit dem Loslassen. Selbst wenn der Abschied nur klein ist. Dabei musste nur noch das fertige Dokument überprüft und als eBook erstellt werden. Jetzt ist es so weit, und es hat zumindest das Licht von ePubli erblickt. Ich wünsche viel Spaß und freue mich über Feedback.
UPDATE: Jetzt auch bei Amazon und bei allen anderen Stores erhältlich
Auch die überarbeitete Version von Resonanzfrequenz gibt es als Leseprobe und zwar in den Formanten ePub, Mobi und PDF. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen, freue mich auf Feedback und setze mich gleich daran, das eBook endlich verfügbar zu machen (das ist alles aufwändiger als geplant, muss ich zugeben).
Leser als Geschichtenkomplettierer. „Geb deinem Leser keine 4, geb ihm eine 2 und lass ihn die andere 2 selbst finden.“ Schöne Gedanken über Dramaturgie und wieviel man zeigen soll, und was nicht.
Immer wieder eine schwere Geburt für mich, ein Cover zu gestalten. Aber ich bin sehr froh darüber, dieses Foto gefunden zu haben. Aufgenommen wurde es in einem meiner Lieblings-Cafés in Berlin, dem Kücük Kanarya, das nicht nur wegen seines Süper-Toast überzeugt, sondern vor allem wegen der Musik.